18. Mai 2017

Geldwäsche erkennen

Von Klaus

Für die Sicherheit wird viel getan – und es wird auch viel akzeptiert, auch wenn der Sinn der Maßnahmen zweifelhaft ist. Mehr Sicherheit aber heißt meist auch mehr Kontrolle, die nicht nur etwaige Übeltäter betrifft, sondern auch diejenigen, die vor diesen geschützt werden sollen. Mit der Informationsgesellschaft steigt zwar nicht unbedingt die Sicherheit an, wohl aber explodieren die Überwachungsmöglichkeiten, die dank dem 11.9. von den Regierungen und Sicherheitsbehörden auch leichter politisch umgesetzt und finanziert werden können. In der Europäischen Zentralbank (EZB) denkt man offenbar daran, zum besseren Schutz der Euroscheine vor Fälschungen diese ab 2005 mit Transpondern auszustatten. Damit ließen sich Blüten mit den entsprechenden Lesegeräten vermutlich gut erkennen, aber auch der Weg der Geldscheine könnte besser überwacht werden.

Elektromagnetische Impulse

Natürlich sind das vermutlich noch Überlegungen, die nach der EE Times von einem Sprecher der Europäischen Zentralbank und von Halbleiterproduzenten bestätigt wurden. Bislang sprechen neben technischen Problemen allerdings schlicht finanzielle Erwägungen gegen die Ausstattung von Geldscheinen mit Transpondern, also mit winzigen Chips und Antennen (radio frequency identification tags – RFID). In den Chips können bestimmte Informationen gespeichert werden, die sich mit Geräten über Funkverbindung auch ohne optischen Kontakt lesen lassen. Es gibt aber nicht nur „Read Only“-Transponder, sondern es können auf solchen Chips auch neue Informationen gespeichert werden, also beispielsweise wann und wo ein derart markierter Geldschein weiter gereicht wurde. Daraus ließe sich dann eine „Geschichte“ einzelner Geldscheine erstellen, um so besser Steuerhintergehungen, Schwarzarbeitbezahlung oder Geldwäsche erkennen zu können. Die Funkverbindung hat den Vorteil, dass keine bestimmte Leserichtung notwendig und der eingebettete Transponder relativ unempfindlich gegenüber Verschmutzung oder Nässe ist. Der Transponder benötigt auch keine eigene Energieversorgung, sondern gewinnt diese von den elektromagnetischen Impulsen des Senders, um so die Informationen zu senden oder zu speichern.